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Die Erkenntnisse aus der IAB-Studie zeigen, dass der Übergang in die Rente nicht abrupt erfolgen muss. Mit entsprechender Vorbereitung ist ein gleitender Wechsel in eine neue Beschäftigung möglich. Damit ältere Erwerbstätige nach dem Renteneintritt flexibel bleiben, ist es entscheidend, dass Arbeitgeber bereits vor dem Austritt aus dem regulären Berufsleben aktiv werden und gezielte Maßnahmen ergreifen.

Warum die Vorbereitung durch den Arbeitgeber entscheidend ist

Vermeidung eines abrupten Wissens- und Kompetenzverlustes

Viele Beschäftigte hören mit dem Renteneintritt vollständig auf zu arbeiten, weil sie keine geeigneten Alternativen sehen oder das Gefühl haben, nicht mehr gebraucht zu werden. Unternehmen können diesen Wissensverlust vermeiden, indem sie frühzeitig Angebote für eine weiterführende Tätigkeit entwickeln.

Studien zeigen, dass Menschen, die bis zur Rente durchgängig beschäftigt waren, mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit weiterarbeiten als jene, die zuvor arbeitslos oder in prekären Verhältnissen waren.

Reduzierung von Unsicherheiten und Anpassung an neue Beschäftigungsmodelle

Viele Erwerbstätige stehen vor dem Problem, dass sie nicht wissen, wie sie nach der Rente weiterhin tätig sein können. Wenn Unternehmen ihre älteren Fachkräfte rechtzeitig über Optionen aufklären – wie projektbasierte Tätigkeiten, beratende Funktionen oder geringfügige Beschäftigungen – fällt der Wechsel in eine neue Form der Erwerbsarbeit leichter.

Laut der Studie bleiben ehemals selbstständig Tätige besonders häufig beruflich aktiv, weil sie es gewohnt sind, ihre Arbeitsweise flexibel zu gestalten. Durch gezielte Programme können auch ehemals abhängig Beschäftigte lernen, flexiblere Modelle in Betracht zu ziehen. Die Möglichkeit einer Beschäftigung bei einem Personaldienstleister wird dabei oft nicht in Betracht gezogen.

Förderung der psychologischen Anpassung an den Übergang

Die mentale und emotionale Vorbereitung auf den altersbedingten Berufsausstieg spielt eine Schlüsselrolle. Fehlende Perspektiven können zu Identitätskrisen führen. Wer jedoch bereits eine konkrete Vorstellung von seinem „zweiten Berufsleben“ hat, empfindet den Übergang als weniger belastend.

Unternehmen, die ihre älteren Mitarbeitenden dabei unterstützen, ermöglichen eine sinnstiftende Reflexion über zukünftige Tätigkeiten und gewinnen die Motivation ihrer Mitarbeitenden bis zu deren Austritt.

Beschäftigung nach der Rente

Beschäftigung nach der Rente

Weiterbildung als Schlüssel zur Anschlussfähigkeit

Laut IAB-Studie hängt die Weiterbeschäftigung älterer Erwerbstätiger stark davon ab, ob sie sich fit für den Arbeitsmarkt fühlen. Je höher das Bildungsniveau, desto größer die Bereitschaft zur Weiterarbeit – dies unterstreicht die Notwendigkeit betrieblicher Weiterbildungsmaßnahmen auch in den letzten Berufsjahren vor der Rente.

Unternehmen können durch gezielte Schulungen ältere Fachkräfte dabei unterstützen, sich neue Qualifikationen anzueignen, um nach dem Renteneintritt in neuen Rollen aktiv bleiben zu können.

Konkrete Maßnahmen fördern die Bereitschaft zu einer aktiven gesellschaftlichen Teilhabe nach dem Renteneintritt

  • Frühzeitige Information über Anschlussmöglichkeiten
    Eine rechtzeitige Aufklärung über flexible Arbeitsmodelle und alternative Beschäftigungsformen hilft, Unsicherheiten zu reduzieren.
  • Flexible Arbeitsmodelle auch nach Renteneintritt
    Unternehmen können Teilzeitmodelle, projektbasierte Arbeit oder beratende Tätigkeiten gezielt fördern.
  • Soziale Netzwerke und Anregungen
    Der Aufbau von Plattformen oder Mentoring-Programmen unterstützt ältere Fachkräfte bei der beruflichen Orientierung.
  • Anpassung der Weiterbildung an ältere Fachkräfte
    Schulungen und Coachings sollten auf die spezifischen Bedürfnisse älterer Erwerbstätiger zugeschnitten sein.
  • Aufbau von Netzwerken und Wissenspools
    Unternehmen profitieren von der Schaffung von Erfahrungs- und Expertenpools, in denen Wissen weitergegeben wird.

Arbeitgeber profitieren langfristig von frühzeitiger Unterstützung

Die IAB-Studie und weitere Untersuchungen zeigen, dass eine zu späte oder fehlende Vorbereitung dazu führt, dass ältere Beschäftigte oft keine Alternative zur vollständigen Rente sehen. Gleichzeitig wünschen sich viele Rentner:innen weiterhin eine sinnvolle Tätigkeit.

Unternehmen, die frühzeitig mit der Planung und Begleitung des Übergangs beginnen, können nicht nur Fachkräfteengpässe mildern, sondern auch ihre älteren Mitarbeitenden motiviert und produktiv halten. Besonders flexible Arbeitsmodelle, gezielte Weiterbildung und strategische Beratung sind dabei die zentralen Erfolgsfaktoren.

Weiterführende Einblicke

Ein prominentes Beispiel für die Bedeutung flexibler Beschäftigungsmöglichkeiten im Alter bietet der frühere US-Moderator David Letterman. Auch nach seinem offiziellen Rückzug aus dem Fernsehen blieb er beruflich aktiv und engagiert sich heute in Projekten, die seiner Leidenschaft entsprechen. Der Beitrag „Arbeiten im Alter – Was wir von David Letterman über den Ruhestand lernen können“ beleuchtet eindrucksvoll, wie sich Erfahrung, Eigeninitiative und Flexibilität auch jenseits der formellen Erwerbsphase verbinden lassen.

Ergänzte externe Ressourcen (DoFollow):

  1. Flexirente – Deutsche Rentenversicherung
    Die offizielle Seite zur Flexirente erklärt gesetzliche Grundlagen, Voraussetzungen und Rechenbeispiele für flexible Übergänge in den Ruhestand.
  2. Altersteilzeit – Bundesministerium für Arbeit und Soziales
    Eine fundierte Informationsquelle zu Modellen der Altersteilzeit, Voraussetzungen und Rahmenbedingungen.

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